Der Australian Kelpie ist ein wertvoller, beweglicher, aktiver Hund, dank straffer Muskulatur in Verbindung mit sehr geschmeidigen Gliedmaßen unermüdlich bei der Arbeit. Keineswegs darf es ihm an Substanz mangeln.
Als Stammmutter der Rasse gilt ein Nachfahre der um 1870 aus England nach Australien gebrachten Collies (allgemeine Bezeichnung für Hütehunde in England) namens Kelpie. Sie war bei Hütewettbewerben sehr erfolgreich, und so waren ihre Welpen sehr gefragt. Die Rasse wurde dann nach ihr benannt. Es ist gut möglich, dass in den Anfängen Hütehunde unterschiedlicher Rassen eingekreuzt wurden. Die Vermutung, dass Dingos mit Collies gekreuzt wurden, ist aber eher unwahrscheinlich.
Kopf:
Er steht im Verhältnis zur Größe des Hundes. Der Umriss und die gesamte From des Kopfes vermitteln einen fuchsähnlichen Eindruck, der durch die mandelförmigen Augen gemildert wird.
Oberkopf:
Schädel: Leicht gerundet und zwischen den Ohren breit. Im Profil betrachtet verläuft die Stirn geradlinig auf den Stop zu.
Stop: Betont
Nasenschwamm: Seine Farbe ist der des Haarkleides angepasst.
Fang: Klar gezeichnet und gemeisselt; die Fanglänge liegt vorzugsweise leicht unter der Schädellänge.
Lefzen: Anliegend, klar gezeichnet, ohne Schlaffheit .
Wangen: Weder fleischig noch hervortretend, sondern zum Fang hin gerundet.
Zähne: Die Zähne müssen gesund und kräftig sein und gleichmäßigen Abstand zueinander aufweisen. Die untere Schneidezähne liegen direkt hinter den oberen und haben Kontakt mit ihnen, d. h. sie
zeigen Scherenschluß.
Augen: Mandelförmig, von mittlerer Größe und mit klar gezeichneten Augenwinkeln. Ausdruck intelligent und voller Eifer. Braune, der Haarfarbe angepaßte Augenfarbe. Bei blauen Hunden ist eine
hellere Augenfarbe zulässig.
Ohren: Die Ohren stehen aufrecht und enden in einer dünnen Spitze. Das Leder ist dünn, aber am Ansatz kräftig. Sie sind weit voneinander entfernt angesetzt, und die mäßig grossen Ohrmuscheln
neigen sich nach außen; der äußere Rand ist leicht abgerundet. Das Innere ist gut behaart.
Hals: Der Hals ist von mäßiger Länge, kräftig, leicht gebogen und verschmilzt harmonisch mit den Schultern. Er ist ohne Wamme. Er weist einen ziemlich ausgeprägten Kragen auf.
Körper:
Die Rumpflänge, gemessen zwischen Brustbeinspitze und Sitzbeinhöcker, übertrifft die Widerristhöhe im Verhältnis 10:9.
Oberlinie: Fest und horizontal.
Lenden: Fest und gut bemuskelt.
Kruppe: Eher lang und abfallend.
Brust: Eher tief als breit.
Rippen: Gut gewölbt.
Flanken: Tief herabgezogen.
Rute: In der Ruhe muß die Rute in sehr leichtem Bogen herabhängen. Beim aktiven oder aufgeregten Hund kann sie sich heben, darf aber auf keinen Fall über die durch die Schwanzwurzel verlaufende
Vertikale erhoben werden. Sie muß eine kräftige Bürste tragen. Sie ist so angesetzt, daß sie harmonisch in die geneigte Kruppe übergeht. Sie muß ungefähr bis zum Sprunggelenk reichen.
Gliedmassen:
Vorderhand: Die Vorderläufe müssen muskulös, mit starkem, aber nicht grobem Knochenbau, gerade und parallel sein.
Schultern: Sie müssen trocken bemuskelt sein und gut schräg liegen; die Schulterblätter stehen beim Widerrist nahe zusammen.
Oberarm: Er bildet mit dem Schulterblatt einen rechten Winkel.
Ellenbogen: Weder ein- noch ausgedreht.
Vordermittelfuß: In der Seitenansicht ist er leicht schräg gestellt, um eine gleichmässige Bewegung und einen schnellen Richtungswechsel zu ermöglichen.
Hinterhand: Sie muß breit und kräftig sein. Von hinten gesehen, sind die Hintergliedmassen von den Sprunggelenken bis zu den Pfoten gerade und parallel und weder eng noch weit gestellt.
Knie: Gut gewinkelt
Sprunggelenk: Recht tief angesetzt.
Pfoten: Die Pfoten müssen rund, kräftig und mit dicken Ballen versehen sein. Die Zehen sind eng aneinanderliegend und gewölbt. Die Krallen sind kurz und kräftig.
Gangwerk: Um die nahezu unbeschränkte Kraft und Ausdauer zu erreichen, die von einem Hütehund bei der Arbeit auf den weiten offenen Flächen verlangt wird, muß der Kelpie über einen ebenso
perfekten Körperbau wie eine perfektes Gangwerk verfügen. Jede Tendenz zu kuhhessigen und fassbeinigen Sprunggelenken oder zu Steifheit, zu einer losen Schulter, zu einem gehemmten
Bewegungsablauf ebenso wie jede Neigung zum Überkreuzen oder „Stricken“ sind schwere Fehler. Das Gangwerk muß frei und fließend sein, und der Hund muß aus voller Geschwindigkeit zu plötzlichem
Richtungswechsel fähig sein. Im Trab zeigen die Pfoten mit steigendem Tempo die Tendenz, sich in Bodennähe anzunähern; sobald der Hund aber ruhig steht, stehen alle vier Läufe absolut senkrecht
(korrekter Stand).
Haarkleid:
Haar: Stockhaar mit kurzer und dichter Unterwolle. Das Deckhaar ist dicht, jedes Haar gerade, hart und flach anliegend, so daß es vor Regen schützt. Unter dem Körper und bis an die Hinterseite
der Gliedmaßen ist das Haar länger und bildet nahe der Oberschenkel etwas wie eine leichte „Hose“. Auf dem Kopf (einschließlich dem Inneren der Ohren), an der Vorderseite der Gliedmaßen und der
Pfoten ist das Haar kurz. Am Hals ist es länger und dicker und bildet einen Kragen. Die Rute muß eine kräftige Bürste tragen. Zu langes oder zu kurzes Haar ist fehlerhaft. Im Durchschnitt muß das
Haar am Körper 2 – 3 cm lang sein.
Haarfarbe: Schwarz, schwarz und loh, rot, rot und loh, falbfarben, schokoladebraun oder rauchblau.
Grösse:
Rüden: 46 bis 51 cm Widerristhöhe
Hündinnen: 43 bis 48 cm Widerristhöhe
FCI-Standard Nr. 293 / 17.04.1997 Übersetzung: Frau Michèle Schneider, durch Dr. Paschoud überarbeitet Datum der Publikation des gültigen Originalstandardes: 11.09.1989
Ursprung: Australien
Verwendung: Schäferhund
Klassifikation FCI: Gruppe 1, Hüte- und Treibhunde (ausgenommen Schweizer Sennenhunde)
Quelle: www.vdh.de