Australian Kelpie

Allgemeines Erscheinungsbild

Der Australian Kelpie ist ein wertvoller, beweglicher, aktiver Hund, dank straffer Muskulatur in Verbindung mit sehr geschmeidigen Gliedmaßen unermüdlich bei der Arbeit. Keineswegs darf es ihm an Substanz mangeln.

Verhalten/Charakter/Wesen

Der Australian Kelpie ist wachsam, aber kein ausgesprochener Schutzhund. Bekommt er die nötige Beschäftigung, ist er ein guter, temperamentvoller Familienhund, der allerdings konsequente Erziehung benötigt. Er ist sehr menschen- und kinderbezogen. Im Allgemeinen ist der Australian Kelpie sehr verträglich mit anderen Hunden und sucht keinen Streit. Wenn es jedoch mal erforderlich ist, kann der Kelpie sich gut durchsetzen.
 
Meine persönliche Meinung zu dieser Beschreibung vom VDH:
 
Ein Kelpie ist nicht als reiner Familienhund geeignet. Ein Kelpie arbeitet für sein Leben gern und braucht bis ins hohe Alter eine Aufgabe, die nicht nur 1 Stunde pro Woche auf dem Hundeplatz stattfindet. Er muss sich auspowern, gleichzeitig den Kopf benutzen und am Besten auch noch selbständig arbeiten dürfen, dann ist er glücklich und lässt vor allem auch seine Familie glücklich sein.
Für mich ist der Kelpie auch nicht "sehr verträglich mit anderen Hunden" sondern eher ein Ein-Hund-Hund. Er braucht nicht wirklich andere Hunde und findet es meistens auch fürchterlich mit anderen Hunden in engerem Kontakt zu sein. Draußen werden sie ignoriert oder wenn man sich nicht anders wehren kann, aggressiv zum Abstand "gezwungen" und damit muss man als Besitzer umgehen können!
Konsequente Erziehung heißt bei einem Kelpie auch nicht, einfach "nur" immer das durchsetzen was man von ihm verlangt hat, sondern auch um alle Ecken vor ihm zu denken. Er ist ein Meister darin, dass von ihm gewollte für sich selbst so auszulegen, wie er es am schönsten findet. Er macht nicht einfach, sondern er denkt immer mit und nur wenn es sich auch für ihn lohnt, wird er die Arbeit korrekt ausführen. Dann ist er jedoch der beste Arbeiter, den man sich wünschen kann!

Geschichte

Als Stammmutter der Rasse gilt ein Nachfahre der um 1870 aus England nach Australien gebrachten Collies (allgemeine Bezeichnung für Hütehunde in England) namens Kelpie. Sie war bei Hütewettbewerben sehr erfolgreich, und so waren ihre Welpen sehr gefragt. Die Rasse wurde dann nach ihr benannt. Es ist gut möglich, dass in den Anfängen Hütehunde unterschiedlicher Rassen eingekreuzt wurden. Die Vermutung, dass Dingos mit Collies gekreuzt wurden, ist aber eher unwahrscheinlich.

Körperliche Merkmale

Kopf:

Er steht im Verhältnis zur Größe des Hundes. Der Umriss und die gesamte From des Kopfes vermitteln einen fuchsähnlichen Eindruck, der durch die mandelförmigen Augen gemildert wird.

 

Oberkopf:
Schädel: Leicht gerundet und zwischen den Ohren breit. Im Profil betrachtet verläuft die Stirn geradlinig auf den Stop zu.
Stop: Betont
Nasenschwamm: Seine Farbe ist der des Haarkleides angepasst.
Fang: Klar gezeichnet und gemeisselt; die Fanglänge liegt vorzugsweise leicht unter der Schädellänge.
Lefzen: Anliegend, klar gezeichnet, ohne Schlaffheit .
Wangen: Weder fleischig noch hervortretend, sondern zum Fang hin gerundet.
Zähne: Die Zähne müssen gesund und kräftig sein und gleichmäßigen Abstand zueinander aufweisen. Die untere Schneidezähne liegen direkt hinter den oberen und haben Kontakt mit ihnen, d. h. sie zeigen Scherenschluß.
Augen: Mandelförmig, von mittlerer Größe und mit klar gezeichneten Augenwinkeln. Ausdruck intelligent und voller Eifer. Braune, der Haarfarbe angepaßte Augenfarbe. Bei blauen Hunden ist eine hellere Augenfarbe zulässig.
Ohren: Die Ohren stehen aufrecht und enden in einer dünnen Spitze. Das Leder ist dünn, aber am Ansatz kräftig. Sie sind weit voneinander entfernt angesetzt, und die mäßig grossen Ohrmuscheln neigen sich nach außen; der äußere Rand ist leicht abgerundet. Das Innere ist gut behaart.
Hals: Der Hals ist von mäßiger Länge, kräftig, leicht gebogen und verschmilzt harmonisch mit den Schultern. Er ist ohne Wamme. Er weist einen ziemlich ausgeprägten Kragen auf.

 

Körper:
Die Rumpflänge, gemessen zwischen Brustbeinspitze und Sitzbeinhöcker, übertrifft die Widerristhöhe im Verhältnis 10:9.
Oberlinie: Fest und horizontal.
Lenden: Fest und gut bemuskelt.
Kruppe: Eher lang und abfallend.
Brust: Eher tief als breit.
Rippen: Gut gewölbt.
Flanken: Tief herabgezogen.
Rute: In der Ruhe muß die Rute in sehr leichtem Bogen herabhängen. Beim aktiven oder aufgeregten Hund kann sie sich heben, darf aber auf keinen Fall über die durch die Schwanzwurzel verlaufende Vertikale erhoben werden. Sie muß eine kräftige Bürste tragen. Sie ist so angesetzt, daß sie harmonisch in die geneigte Kruppe übergeht. Sie muß ungefähr bis zum Sprunggelenk reichen.

 

Gliedmassen:
Vorderhand: Die Vorderläufe müssen muskulös, mit starkem, aber nicht grobem Knochenbau, gerade und parallel sein.
Schultern: Sie müssen trocken bemuskelt sein und gut schräg liegen; die Schulterblätter stehen beim Widerrist nahe zusammen.
Oberarm: Er bildet mit dem Schulterblatt einen rechten Winkel.
Ellenbogen: Weder ein- noch ausgedreht.
Vordermittelfuß: In der Seitenansicht ist er leicht schräg gestellt, um eine gleichmässige Bewegung und einen schnellen Richtungswechsel zu ermöglichen.
Hinterhand: Sie muß breit und kräftig sein. Von hinten gesehen, sind die Hintergliedmassen von den Sprunggelenken bis zu den Pfoten gerade und parallel und weder eng noch weit gestellt.
Knie: Gut gewinkelt
Sprunggelenk: Recht tief angesetzt.
Pfoten: Die Pfoten müssen rund, kräftig und mit dicken Ballen versehen sein. Die Zehen sind eng aneinanderliegend und gewölbt. Die Krallen sind kurz und kräftig.
Gangwerk: Um die nahezu unbeschränkte Kraft und Ausdauer zu erreichen, die von einem Hütehund bei der Arbeit auf den weiten offenen Flächen verlangt wird, muß der Kelpie über einen ebenso perfekten Körperbau wie eine perfektes Gangwerk verfügen. Jede Tendenz zu kuhhessigen und fassbeinigen Sprunggelenken oder zu Steifheit, zu einer losen Schulter, zu einem gehemmten Bewegungsablauf ebenso wie jede Neigung zum Überkreuzen oder „Stricken“ sind schwere Fehler. Das Gangwerk muß frei und fließend sein, und der Hund muß aus voller Geschwindigkeit zu plötzlichem Richtungswechsel fähig sein. Im Trab zeigen die Pfoten mit steigendem Tempo die Tendenz, sich in Bodennähe anzunähern; sobald der Hund aber ruhig steht, stehen alle vier Läufe absolut senkrecht (korrekter Stand).

 

Haarkleid:
Haar: Stockhaar mit kurzer und dichter Unterwolle. Das Deckhaar ist dicht, jedes Haar gerade, hart und flach anliegend, so daß es vor Regen schützt. Unter dem Körper und bis an die Hinterseite der Gliedmaßen ist das Haar länger und bildet nahe der Oberschenkel etwas wie eine leichte „Hose“. Auf dem Kopf (einschließlich dem Inneren der Ohren), an der Vorderseite der Gliedmaßen und der Pfoten ist das Haar kurz. Am Hals ist es länger und dicker und bildet einen Kragen. Die Rute muß eine kräftige Bürste tragen. Zu langes oder zu kurzes Haar ist fehlerhaft. Im Durchschnitt muß das Haar am Körper 2 – 3 cm lang sein.
Haarfarbe: Schwarz, schwarz und loh, rot, rot und loh, falbfarben, schokoladebraun oder rauchblau.

 

Grösse:
Rüden: 46 bis 51 cm Widerristhöhe
Hündinnen: 43 bis 48 cm Widerristhöhe

 

FCI Einordnung

FCI-Standard Nr. 293 / 17.04.1997 Übersetzung: Frau Michèle Schneider, durch Dr. Paschoud überarbeitet Datum der Publikation des gültigen Originalstandardes: 11.09.1989

Ursprung: Australien

Verwendung: Schäferhund
Klassifikation FCI: Gruppe 1, Hüte- und Treibhunde (ausgenommen Schweizer Sennenhunde)

Quelle: www.vdh.de